_SRG-Medienstudie 1996-2000: Archivierung und Erschliessung
Ganze Studie:
SRG-Medienstudie 1996-2000:Archivierung und Erschliessung
Summary:
Das Projekt „Die SRG-Medienstudie 1996-2000:
Archivierung und Erschliessung. Mediennutzung
im Tagesablauf: Öffentlich-rechtliche, regionale und private Medien“
bezweckt die Sicherung und Aufbereitung der SRG-Medienstudiendaten der Jahre
1996-2000 für Sekundäranalysen. Diese Daten enthalten eine äusserst breite
Palette von Informationen zur individuellen Mediennutzung im tageszeitlichen
Verlauf der gesamtschweizerischen Bevölkerung.
In einem ersten Schritt werden alle vorhandenen
analogen sowie digitalen Daten erschlossen und ihrem Entwicklungszusammenhang
entsprechend dokumentiert und analysiert. Die Tauglichkeit des so gewonnenen
Datensatzes wird in einem zweiten Schritt anhand ausgewählter Tagesablauf-Auswertungen
überprüft.
Das Gesamtprojekt erstreckt sich über einen
Zeitraum von 15 Monaten. Die Hauptergebnisse lassen sich wie folgt
zusammenfassen:
· Gütesiegel jeder
Informations- oder Datenaufbereitung bildet eine präzise Dokumentation des
Vorhandenen. Anhand der SRG-MS 1996-2000 wurde dies exemplarisch durchexerziert,
wobei auf verschiedene Probleme bei der Rekonstruktion der Studie und der
Datensicherung gestossen wurde. Einerseits sind die analogen Daten nirgends –
weder im Archiv des Auftraggebers, noch in den Archiven des
Umfragebetreibers – vollständig vorhanden, geschweige denn in geordneter Form
archiviert. Andererseits sind Informationen teilweise in digitalisierten
Speichern noch greifbar, wenn auch wiederum in unsystematischer Ordnung und
angesichts neuer Software-Systeme für die Langzeitaufbewahrung gefährdet. Das
Nebeneinander von analogen und digitalen Daten erschwert zudem die
Forschungsarbeit in unzweckmässiger Art. Überdies sind nicht dokumentierte,
aber aufschlussreiche Informationen
lediglich
über die Befragung der damals Beteiligten (z.B. Studienleiter,
Produktionsverantwortliche, Statistiker, Programmierer), die in Schlüsselpositionen
tätig waren oder sind, möglich. In Hinblick auf Langzeitarchivierung sind
diese Problempunkte zu überdenken und vorausschauende Betriebsstrategien
durch die Auftraggeber zu überlegen.
·
Die Datensammlung zur
SRG-Medienstudie entpuppt sich ungeordneter als angenommen und präsentiert
sich in einer kritischen Situation. Während einzelne Dokumentationen (Berichte,
Akten usw.) nicht mehr vorhanden und auch in elektronischer Form nicht mehr
rekonstruierbar sind, konnten wichtige andere Daten gesichert werden. Darüber
hinaus wurden zuhanden der betreffenden Archive Empfehlungen für die
Langzeitaufbewahrung gemacht.
· Das
differenzierte Untersuchungsdesign der SRG-Medienstudie und die Vielzahl
der Variablen führen zu grossen Datenmengen,
die nicht mehr in einer Struktur darstellbar sind. Trotz
den Bemühungen um Einheitlichkeit (und damit Vergleichbarkeit) bei der jährlichen
Durchführung der Erhebungen in der deutschen, französischen und
italienischen Schweiz resultieren – infolge der dynamischen Medienwelt –
Abweichungen bei der Harmonisierung der 60
Fragebogenversionen. Diese Diskongruenzen bzw. Inkompatibilitäten werden
in transparenter Form ausgeleuchtet.
· Die elektronischen Daten
der Jahre 1996-2000 sind in ein Austauschformat konvertiert worden. Zusammen mit
der Differenzierung in die drei Landesregionen, den vier quotierten Jahresquartalen
und den fünf Untersuchungsjahren werden 45 Rohdatenfiles erstellt. Diese
Rohdatensätze sind in zwei Auswertungsdatensätze zusammengefasst worden und
stehen der Wissenschaft und dem wissenschaftlichen Nachwuchs als erster Medien-Längsschnittdatensatz
der Schweiz für Sekundäranalysen zu Verfügung.
· Das für die
Medienforschung interessante Ergebnis dieser Studie resultiert in der
Disposition der Medienstudiendaten in den Auswertungsdatensätzen.
Durch die vertikale Anordnung der Datenreihen werden neue und
innovative Auswertungsmöglichkeiten erschlossen, um die komplexe,
dreidimensionale Datenstruktur der statistischen Analyse zugänglich zu machen.
· Exemplarische Sekundäranalysen
prüfen die Frage, ob (und wie) mit den vorliegenden Datenfiles statistische
Auswertungen über drei Auswertungsdimensionen (Zeit, Mediennutzung,
Personenmerkmale) erstellt werden können. Durch einen Methodenvergleich wird
aufgezeigt, dass in drei ausgewählten sprachregionalen Gebieten keine
homogenen Ablaufmuster zwischen Tagesablauf, Mediennutzung und
Personenmerkmalen feststellbar sind, sondern in jedem der Untersuchungsgebiete
spezifische sprachregionale Besonderheiten gelten, die auch sozio-ökonomisch
beschreibbar sind.